Jüdische Schachmeister aus Deutschland
Inhalt
Die Rolle, die insbesondere jüdische Meisterspieler, Problemkomponisten, Turnierorganisatoren, Verleger, Autoren und Mäzene für die Entwicklung des Schachs in Deutschland gespielt haben, ist bislang kaum systematisch zusammengefasst und illustriert worden. Diesem Manko soll mit diesem Buch ohne Anspruch auf Vollständigkeit ein wenig abgeholfen werden.
Der Autor – Ulrich Geilmann – war bislang eher für belletristische Themen bekannt. Seine Einzelwerke fanden ihre Leserschaft v. a. bei den Schachfans, die das königliche Spiel einmal aus einer anderen Perspektive erleben wollten. Geilmann spricht nun wieder den schachhistorisch interessierten Spieler an.
Erscheinungsdatum: 2024
Maße: 147 x 210 mm
Einbandart: kartoniert
210 Seiten
ISBN-13: 978-3-95920-210-7
Rezensionen
In seinem Buch „Jüdische Schachmeister aus Deutschland“ beleuchtet Ullrich Geilmann ein faszinierendes und zugleich berührendes Kapitel der Schachgeschichte, das von tragischen Schicksalen, großen Talenten und herausragenden intellektuellen Leistungen geprägt ist. Der ehemalige Vizepräsident der Schachbundesliga e.V. porträtiert jüdische Schachmeister wie Siegbert Tarrasch, Emanuel Lasker, Bruno Moritz und Hans Berliner und zeigt eindrucksvoll ihre bedeutende Rolle und Mitwirkung in der Entwicklung des deutschen und internationalen Schachs.
Die sorgfältig zusammengestellten Kurzbiografien lassen die Lebensgeschichten dieser Schachgrößen lebendig werden und offenbaren nicht nur ihre schachlichen Errungenschaften, sondern auch die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, denen sie sich zu ihrer Zeit stellen mussten. Geilmann verbindet historische Perspektiven mit taktischem Tiefgang und hat für Schachliebhaber eine Fülle an Material bereitgestellt: 47 Partien und 55 Schachaufgaben, die zum Nachdenken und Analysieren einladen und Einblicke in die Spielstrategien dieser Meister bieten. Ein umfangreiches Partien- und Literaturverzeichnis ermöglicht eine Vertiefung in die einzelnen Biografien. Hinzu kommt eine Einführung in das Thema.
Ein Fokus des Buches liegt auf dem Leben von Emanuel Lasker, dem zweiten offiziellen Schachweltmeister, der für seine originellen und strategischen Partien bekannt war und als eine der größten Figuren der Schachgeschichte gilt. Auch Siegbert Tarrasch, dessen Einfluss auf die Theorie und Didaktik des Schachs bedeutend war, wird mit Tiefe und Respekt gewürdigt. Hinzu kommen eher unbekannte Namen, die Ullrich Geilmann mit zahlreichen Fußnoten dem Leser nahebringt.
Das 208-seitige Buch ist eine wertvolle Sammlung für Schachbegeisterte und Historiker gleichermaßen. Die Mischung aus biografischen Einblicken und anspruchsvollen Partien schafft ein Leseerlebnis, das sowohl Wissen vermittelt als auch den Geist herausfordert. Für Spieler und Leser, die mehr über die jüdischen Wurzeln und die Geschichte des Schachs erfahren möchten, ist dieses Buch eine unverzichtbare Lektüre. Geilman, bislang als Autor belletristischer Schachbücher bekannt, spricht nun wieder den schachhistorisch interessierten Leser an.